mobile-recording
studio-recording
live-beschallung
kontakt
AGB
impressum
wissen
links
home

K a m m f i l t e r - E f f e k t e

Kammfiltereffekte entstehen, wenn nicht nur der Direktschall ins Mikrofon gelangt, sondern zusätzlich eine starke erste Reflektion mit sehr geringem zeitlichen Abstand, z. B. von einer Tischplatte. Ist der Umweg, den der Schall nimmt, im Bereich bis zu einem halben Meter, entstehen im wichtigen Mittenbereich Interferenzen, die jeweils zu Auslöschungen und Verstärkungen einzelner Frequenzen und damit zu Klangverfärbungen führen.

Kammfilterkurve

Komplett ausgelöscht wird eine Schwingung nur dann, wenn sie von einer sehr ähnlichen Schwingung mit einer Phasenverschiebung von 180° überlagert wird. Sehr ähnlich bedeutet hier annähernd: gleiche Wellenform, gleiche Frequenz, gleicher Pegel.

Die Schallreflexion unter realen Bedingungen ist jedoch so komplex, dass man immer ein ganzes Bündel von Reflexionen mit unterschiedlichen Pegeln und zeitlichen Abständen zum Direktschall vorfinden wird. Bei musikalischem Material können Klangverfärbungen im Bereich bis 7m Umweg (entspicht 20ms Verzögerung) auftreten.

Da man sich musikalische und sprachliche Schallereignisse als Zusammensetzung aus mehreren verschiedenen Sinusschwingungen unterschiedlicher Frequenz vorstellen kann, sind von der Auslöschung durch Reflexion einzelner Frequenzen jeweils nur kleine Bereiche betroffen, die aber dennoch für die Klangfarbe von entscheidender Bedeutung sein können.

Das gleiche Problem kann auch bei der Summierung der beiden Stereokanäle zu einer Monosumme auftreten, insbesondere dann wenn es sich um phasenverschobene oder durch im selben Raum mit mehreren Mikrofonen gewonnene Signale handelt.

Um diesem Problem vorzubeugen und um kritische Signale frühzeitig zu erkennen, nutzt man Korrelationsgradmesser und Goniometer. Die durch beide Instrumente überwachte sog. Monokompatibilität wird allerdings immer unwichtiger - lediglich im Autoradio-Bereich spielt sie noch eine relevante Rolle.

zurück - wissen - mic-database - richtcharakteristika


zuletzt aktualisiert: 11.12.2011